Bei der Bearbeitung in Photoshop stellen Sie oft fest, dass die Farben nicht ganz die leuchtenden Farbtöne und reichen Texturen einfangen, die Sie erwartet haben. Vielleicht sehen die satten Rottöne und tiefen Blautöne, die bei dem jüngsten Mode-Fotoshooting alle Blicke auf sich zogen, auf dem Foto flach und uninspiriert aus. An dieser Stelle kommen Farbkorrektur und Farbabstufung ins Spiel.
Während die Farbkorrektur hilft, Ungleichgewichte zu korrigieren und echte Farbtöne wiederherzustellen, sorgt die Farbkorrektur für einen kreativen Touch, um die Gesamtstimmung zu verbessern. Von der Anpassung des Weißabgleichs und der Belichtung bis hin zur Verbesserung bestimmter Farbbereiche bietet Photoshop alles, was Sie brauchen, damit Ihre Fotos optimal aussehen.
Wir zeigen Ihnen anhand einer leicht verständlichen Anleitung, wie Sie Fotos in Photoshop farbkorrigieren und farblich abstufen können.
Was ist Farbkorrektur?
Bei der Farbkorrektur geht es darum, die Farben eines Fotos so zu korrigieren, dass es mehr dem entspricht, was Sie mit eigenen Augen gesehen haben.
Wie ich schon sagte, werden die Farben nicht immer genau richtig wiedergegeben, wenn man ein Foto macht. Es könnte sein, dass die Kamera den Weißabgleich nicht richtig hinbekommen hat und die Dinge zu blau, orange oder sonst wie aussehen. Vielleicht ist das Bild auch zu hell oder zu dunkel, was die Farben verfälscht. Es könnte auch einfach ein seltsamer Farbstich über dem gesamten Foto liegen.
Die Farbkorrektur hilft, diese Art von Farbproblemen zu beheben. Sie sorgt dafür, dass die Farben neutral und "naturgetreu" aussehen. So haben Sie eine genaue Ausgangsbasis, wenn Sie später weitere Änderungen am Foto vornehmen möchten.
Grundlegende Farbkorrekturtechniken in Photoshop
Anpassung der Pegel
Mit dem Werkzeug "Levels" können Sie Schatten, Lichter und die Zwischentöne in einem Foto anpassen. So verwenden Sie es:
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Levels.
- Sie sehen einige Schieberegler für Schwarz-, Weiß- und Grautöne. Bewegen Sie diese, um die Schatten zu vertiefen, die Lichter aufzuhellen und die Mitteltöne nach Belieben anzupassen.
- Verwenden Sie die Kippschalter, um Schwarz-, Grau- und Weißpunkte für den Farbabgleich festzulegen.
Anpassung der Kurven
Mit dem Werkzeug "Kurven" können Sie Schatten, Mitteltöne und Glanzlichter noch stärker optimieren als mit "Ebenen". Hier erfahren Sie, wie Sie es verwenden:
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Curves.
- Mit Kurven sehen Sie ein Liniendiagramm, das die Farbtöne von dunkel nach hell darstellt. Sie können auf die Linie klicken, um Ankerpunkte hinzuzufügen, und diese ziehen, um die Schatten, Lichter oder Teile dazwischen direkt zu ändern.
- Außerdem können Sie die roten, grünen und blauen Farbkanäle (RGB) einzeln einstellen. Dies ist sinnvoll, wenn Sie nur eine bestimmte Farbe anpassen möchten, z. B. indem Sie die Blautöne ein wenig zurücknehmen.
Automatische Farbkorrektur
Wenn Sie eine grundlegende Farbkorrektur benötigen, sich aber nicht mit der manuellen Korrektur abmühen wollen, können Sie die automatische Farbkorrektur von Photoshop ausprobieren.
Gehen Sie einfach auf Bild und suchen Sie nach Auto-Farbe. Wenn Sie diese Option auswählen, analysiert Photoshop das Foto und passt Dinge wie den Weißabgleich und die Belichtung automatisch an und entfernt unerwünschte Farbtöne.
Normalerweise reicht ein einziger Klick aus, um eine gute Arbeit zu leisten. Aber manchmal sind die Korrekturen zu stark. Wenn das passiert, verringern Sie einfach die Deckkraft der korrigierten Ebene, bis die Farben wieder natürlicher aussehen.
Farbbalance-Werkzeug
Mit dem Farbbalance-Werkzeug können Sie genau festlegen, welche Farben Sie in den Schatten, Mitteltönen und Lichtern anpassen möchten. So verwenden Sie es:
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Color Balance.
- Sie sehen einige Schieberegler zum Hinzufügen oder Entfernen von Farben wie Cyan, Magenta, Gelb, Rot, Grün und Blau. Es gibt separate Schieberegler für Schatten, Mitteltöne und Lichter.
- Möchten Sie die Schatten blauer machen? Ziehen Sie den blauen Schieberegler im Bereich "Schatten" nach links. Möchten Sie die Lichter etwas wärmer machen? Ziehen Sie den roten Regler oben nach rechts.
Erweiterte Farbkorrekturmethoden
Kamera-Raw-Filter
Auch wenn es sich bei Ihren Fotos um JPEGs und nicht um RAW-Dateien handelt, können Sie mit dem Camera Raw-Filter die Farben hervorragend bearbeiten. So verwenden Sie ihn:
- Gehen Sie zu Filter > Camera Raw Filter. Dadurch wird ein Bedienfeld mit zahlreichen Schiebereglern für die Feinabstimmung Ihres Bildes geöffnet.
- Auf der Registerkarte "Basis" finden Sie alle üblichen Optionen wie Belichtung, Kontrast, Lichter und - ganz wichtig - die Regler für den Weißabgleich.
- In der HSL können Sie den Farbton, die Sättigung und die Helligkeit jeder einzelnen Farbe auf dem Foto individuell anpassen.
Farbton/Sättigung einstellen
Mit dem Werkzeug Farbton/Sättigung können Sie genau die Farben einstellen, die Sie in einem Bild ändern möchten. So verwenden Sie es:
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Hue/Saturation.
- Mit den Schiebereglern können Sie den Farbton (Farbe), die Sättigung (Lebendigkeit) und die Helligkeit der Farbe einstellen, die Sie aus dem Dropdown-Menü oben auswählen.
- Von dort aus können Sie bestimmte Farben oder Farbbereiche auswählen, z. B. Rot-, Orange- und Gelbtöne zusammen. Bewegen Sie dann einfach die Schieberegler nach Ihrem Geschmack.
Selektive Farbanpassung
Das Werkzeug "Selektive Farbe" ist für den Fall gedacht, dass Sie wirklich eine einzelne Farbe isolieren und optimieren müssen. So verwenden Sie es:
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Selective Color.
- Sie können dann eine Farbe aus dem oberen Menü auswählen.
- Diese Schieberegler steuern die Cyan-, Magenta-, Gelb- und Schwarztinte für die ausgewählte Farbe, so dass Sie präzise Tintenmengen hinzufügen oder abziehen können.
Um zum Beispiel Rottöne etwas abzudunkeln, ziehen Sie den Magenta-Schieberegler herunter. Sie können auch Gelb erhöhen, um Grüntöne lebendiger zu machen.
Funktion "Farbe anpassen
Das Werkzeug für die Farbanpassung ist praktisch, wenn Sie möchten, dass zwei Fotos ähnlich aussehen und wirken. So verwenden Sie es:
- Öffnen Sie beide Bilder, mit denen Sie arbeiten möchten, in Photoshop. Wählen Sie dann das Bild aus, an dem Sie die Farben anpassen möchten.
- Gehen Sie dann zu Image > Adjustments > Match Color.
- Sie werden aufgefordert, das "Quellbild" auszuwählen - das Bild, dessen Farbschema Sie anwenden möchten. Wählen Sie es aus der Dropdown-Liste aus.
Anschließend analysiert Photoshop die Farben und wendet alle erforderlichen Korrekturen an, damit das ausgewählte Bild den Farbtönen und der Stimmung des Ausgangsbildes entspricht.
Was ist Farbabstufung?
Während es bei der Farbkorrektur darum geht, Farben so zu korrigieren, dass sie genau sind, ist die Farbabstufung viel künstlerischer. Es geht darum, mit Farben eine bestimmte Stimmung oder ein bestimmtes Gefühl zu erzeugen.
Während die Korrektur die Farben auf neutral zurücksetzt, geht es bei der Gradierung darum, Stil und Persönlichkeit zu verleihen. Sie können die Farben erwärmen, um eine gemütliche Atmosphäre zu schaffen, sie abkühlen lassen, um eine geheimnisvolle Stimmung zu erzeugen, oder die Sättigung erhöhen, um energiegeladene Farben zu erhalten.
Es geht weniger darum, Farben realistisch zu gestalten, sondern vielmehr darum, dass sie Emotionen hervorrufen. So kann beispielsweise ein kälteres Blau eine traurige Stimmung erzeugen, während ein knalliges Orange oder Gelb eine lustige, fröhliche Szene darstellt.
Farbabstufungstechniken in Photoshop
Anpassung der Gradientenkarte
Farbverlaufskarten machen Spaß, wenn Sie ein Foto auf künstlerische Weise komplett neu einfärben möchten.
- Erstellen Sie zunächst eine neue Einstellungsebene, indem Sie auf das Layer menu > New Adjustment Layer > Gradient Map.
- Es zeigt dir eine Reihe von voreingestellten Farbschemata an, aus denen du wählen kannst, z. B. Sonnenuntergang, Regenbogen usw. Sie können aber auch Ihre eigenen Farbverläufe erstellen, wenn Sie besonders kreativ sind.
- Von da an geht es nur noch darum, die Überblendungsmodi und die Deckkraft nach Ihren Wünschen zu gestalten.
Fotofilter-Anpassung
Wenn Sie schon einmal alte Kamerafilter verwendet haben, funktioniert die Einstellungsebene Fotofilter ganz ähnlich. Sie finden sie unter der Adresse:
- Layer > New Adjustment Layer > Photo Filter.
- Von dort aus werden eine Reihe von Imitationsfilteroptionen angezeigt, z. B. Erwärmung, Abkühlung, Blau/Orange usw. Sie können auch Ihre eigenen benutzerdefinierten Farben erstellen.
- Nach der Auswahl können Sie mit dem Schieberegler "Dichte" festlegen, wie stark der Effekt angewendet wird.
Geteilte Tonung
Split Toning ist eine fantastische Methode, um Ihren Schatten und Lichtern einzigartige Farbnuancen zu verleihen.
- Gehen Sie zu Image > Adjustments > Color Balance.
- Dort sehen Sie Optionen für Schatten und Glanzlichter, für die Sie jeweils Farben und Töne auswählen können.
- Mit dem Schieberegler "Balance" können Sie dann zwischen den beiden Bereichen wechseln, um zu bestimmen, wo die Trennung stattfindet.
LUTs erstellen und verwenden
Mit Look-up-Tabellen oder LUTs können Sie benutzerdefinierte Farbrezepte speichern und zwischen Fotos wiederverwenden. Hier erfahren Sie, wie Sie sie verwenden können:
- Wählen Sie zunächst ein Bild aus und optimieren Sie die Farben, bis Ihnen das Aussehen gefällt.
- Wählen Sie "File" > "Export" > "Color Lookup Tables", um diese Anpassungen als LUT-Datei zu speichern. Benennen Sie Ihr "Rezept", damit Sie es sich merken können.
- Um sie später zu verwenden, erstellen Sie eine neue Einstellungsebene und wählen Sie in der Liste die Option Farblookup.
- Ihre gespeicherte LUT wird in der Dropdown-Liste angezeigt. Sobald Sie sie auswählen, werden die Farben direkt in das neue Foto eingefügt.
Schritt-für-Schritt-Farbkorrekturverfahren
Mit dieser einfachen Schritt-für-Schritt-Anleitung können Sie Ihren Farbkorrekturprozess weiter optimieren.
- Nehmen Sie sich eine Minute Zeit, um über die Stimmung nachzudenken, die Sie vermitteln wollen. Schauen Sie sich andere Fotos als Referenz an, wenn Sie Inspiration brauchen.
- Sobald Sie den Farbton kennen, können Sie mit der Breite beginnen. Mit dem Bedienfeld "Kurven" können Sie die Grundbelichtung und den Kontrast einstellen. Von dort aus können Sie die einzelnen Farbregler verwenden, um die Töne auszugleichen.
- Nachdem diese Grundlage geschaffen ist, können Sie mit speziellen Werkzeugen die genauen Farbtöne einstellen. Sie können mit den Ebenen Farbton/Sättigung beginnen, um bestimmte Farbbereiche anzupassen.
- Experimentieren Sie dann mit dem Werkzeug "Selektive Farbe", um die einzelnen Farbmischungen zu verfeinern. Spielen Sie auch mit dem Bedienfeld "Farbbalance", um Schatten und Lichter separat zu bearbeiten.
- Es ist auch wichtig, den Gesamtablauf zu überprüfen. In der Regel ist es am besten, kleine Korrekturen auf mehreren Ebenen vorzunehmen.
- Ebenenmodi und Deckkraft sind die besten Mittel, um alles subtil zu überblenden. Sie können auch mit Masken spielen, um Anpassungen an bestimmten Stellen vorzunehmen.
Weitere Tipps für effektive Farbkorrekturen und Grading
Damit Sie Ihre Farbkorrektur und -abstufung verbessern können, finden Sie hier noch ein paar zeitlose Tipps:
- Verwenden Sie immer Einstellungsebenen - damit können Sie Änderungen leicht optimieren oder entfernen, ohne das Originalfoto zu beschädigen.
- Ebenenmasken sind wahre Lebensretter, wenn es darum geht, Anpassungen auf einen bestimmten Teil eines Bildes zu beschränken. Verwenden Sie sie, um Farben in hellen und dunklen Bereichen natürlich aussehen zu lassen.
- Vergessen Sie nicht, Ihren Bildschirm zu kalibrieren, damit das, was Sie sehen, mit dem übereinstimmt, was anderswo gedruckt und angezeigt wird.
- Wenn Sie an einer Reihe von Fotos arbeiten, sollten Sie sie alle auf die gleiche Weise korrigieren. Gespeicherte Vorgaben und LUTs helfen dabei, die gleiche Stimmung zwischen mehreren Aufnahmen zu erzielen.
Einpacken
Die Perfektionierung der Farbkorrektur und -abstufung erfordert sowohl technisches Know-how als auch künstlerisches Gespür. Je mehr Sie sich mit den verschiedenen Werkzeugen und Methoden vertraut machen, desto präziser können Sie Ihre Bilder bearbeiten.
Spielen Sie also ruhig ein wenig herum. Schließlich findet man seinen Stil nur durch Experimentieren. Solange du weiter übst, wird deine Farbkompetenz mit der Zeit sicher wachsen.